Röntgendiagnostik und Urographie

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In Röntgen-Leeraufnahmen (ohne Kontrastmittel) können nur Harnsteine erkannt werden, die einen hohen Gehalt schwerer Elemente besitzen. Gut sichtbar sind also Calciumoxalat- und Calciumphosphatsteine. Struvit- und Cystinsteine weisen nur einen geringen Kontrast auf. Harnsäure- und Xanthinsteine, die nur aus organischen Verbindungen mit leichten Atomen (C, H, N, O) bestehen, können nicht erkannt werden.

Eine Möglichkeit, kontrastarme Steine sichtbar zu machen, bietet die intravenöse Urographie (Ausscheidungsurographie). Hierbei wird dem Patienten ein jodhaltiges Kontrastmittel i.v. injiziert, das über die Nieren ausgeschieden wird. Bei ausreichender Ausscheidung zeichnen sich die Hohlräume der Nieren und ableitenden Harnwege hell auf dem Röntgenbild ab. Die Lage des Steins ist dazwischen als Kontrastmittelaussparung sichtbar.

Bei der retrograden Kontrastmitteldarstellung wird das Kontrastmittel über eine Harnleiter-Schiene appliziert, die zuvor bei einer Zystoskopie gelegt wurde. Auch hierbei wird im Röntgenbild der Umriß des Steins sichtbar.

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Röntgenaufnahme
i.v.-Urogramm:
Nierenbecken-Ausgußstein

Bildquelle: M. Grunewald et. al., Lernsystem Compare
Inst. Diagnostische Radiologie, Univ. Erlangen-Nürnberg