Harnsediment |
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Die mikroskopische Untersuchung der Harnsedimente kann wichtige Hinweise auf Erkrankungen liefern. Der frische Harn wird dazu einige Minuten bei 3000 U/min (800 g) zentrifugiert. Der Überstand wird abgegossen und das abgesetzte Sediment aufgeschlämmt. Eine Probe davon wird auf einem Objektträger bei 400facher Vergrößerung untersucht. Unter physiologischen Bedingungen enthält das Harnsediment Epithelzellen aus der Blase, vereinzelte Leukozyten und einige Kristalle anorganischer Salze. Das verstärkte Auftreten bestimmter Kristalle zeigt dagegen eine Neigung zur Steinbildung an. Bei Infektionen treten verstärkt Leukozyten auf, manchmal sind auch Bakterien sichtbar. Bei Hämaturie zeigen sich Erythrozyten und Erythrozytenzylinder. Kristalle von Cystin und Tyrosin sind stets ein pathologischer Befund, sie treten nur bei Stoffwechselstörungen (Cystinurie, Tyrosinose) oder bei einer Leberzirrhose auf.
Die Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Herrn Prof. Dr. Albrecht Hesse, Experimentelle Urologie, Urologische Universitätsklinik Bonn, zur Verfügung gestellt. |