Harnsediment

 
Harnsteine
Der Harn
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Die mikroskopische Untersuchung der Harnsedimente kann wichtige Hinweise auf Erkrankungen liefern. Der frische Harn wird dazu einige Minuten bei 3000 U/min (800 g) zentrifugiert. Der Überstand wird abgegossen und das abgesetzte Sediment aufgeschlämmt. Eine Probe davon wird auf einem Objektträger bei 400facher Vergrößerung untersucht.

Unter physiologischen Bedingungen enthält das Harnsediment Epithelzellen aus der Blase, vereinzelte Leukozyten und einige Kristalle anorganischer Salze. Das verstärkte Auftreten bestimmter Kristalle zeigt dagegen eine Neigung zur Steinbildung an. Bei Infektionen treten verstärkt Leukozyten auf, manchmal sind auch Bakterien sichtbar. Bei Hämaturie zeigen sich Erythrozyten und Erythrozytenzylinder. Kristalle von Cystin und Tyrosin sind stets ein pathologischer Befund, sie treten nur bei Stoffwechselstörungen (Cystinurie, Tyrosinose) oder bei einer Leberzirrhose auf.

Oxalate
Calciumoxalate

Die Calciumoxalate haben charakteristische Kristallformen: Whewellit-Kristalle (Calciumoxalat-Monohydrat) erkennt man an der typischen Hantelform, Weddellit-Kristalle (Calciumoxalat-Dihydrat) zeigen eine "Briefcouvertform".

Cystin
Cystin

Cystin kristallisiert in einem hexagonalen Kristallsystem. Im Harnsediment tritt es in Form sechseckiger Blättchen auf.

Harnsäure
Harnsäure

Harnsäure kann in sehr unterschiedlicher Form im Harnsediment vorliegen. Man findet rechteckige Plättchen und tonnen- oder wetzsteinförmige Kristalle. Häufig tritt zusätzlich oder ausschließlich eine feinkristalline Form, das sogenannte "Ziegelmehl" auf.

Die Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Herrn Prof. Dr. Albrecht Hesse, Experimentelle Urologie, Urologische Universitätsklinik Bonn, zur Verfügung gestellt.