Phosphat- und Harnsäuresteine können sich bei Änderung des
pH-Werts
des Harns wieder auflösen. Der hierbei ablaufende Prozeß ist vergleichbar mit
dem Auflösen von Kalk in verdünnten Säuren.
Kalk ist ein schwerlösliches Salz:
CaCO3
Ca2+ + CO32
Wird nun eine Säure zugegeben, der Lösung also H+-Ionen zugeführt,
wird das gelöste Carbonat zu Kohlensäure protoniert. Kohlensäure ist
jedoch nicht stabil und zerfällt in Kohlendioxid und Wasser:
CO32 + 2 H+
H2CO3
CO2 + H2O
Das Lösungsgleichgewicht wird durch die Entfernung der Carbonat-Ionen verschoben,
Kalk löst sich auf.
Auch Phosphate können durch Ansäuern gelöst werden:
PO43 + 2 H+
HPO42 + H+
H2PO4
Harnsäure ist dagegen eine schwache Säure. Zum Lösen von Harnsäuresteinen
muß die Harnsäure in ihre Salze (Urate) überführt, sie also mit
Laugen umgesetzt werden. Der Harn muß dafür leicht alkalisiert werden.
Da bei pH-Werten > 7 aber Phosphate auskristallisieren können, wodurch
die Gefahr der Phosphatmantelbildung besteht, sollte der Harn auf einen pH-Bereich
6,5-7,0 eingestellt werden.
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