Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL)

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Ein Großteil der Harnstein-Patienten werden mit diesem Verfahren behandelt. ESWL ist bei schattengebenden Steinen bis etwa 2 cm Durchmesser anwendbar, bei nicht schattengebenden Steinen (Harnsäuresteine) nur, wenn sie sonographisch oder mittels retrograder Kontrastmitteldarstellung geortet werden können. (Die Urographie ist hier nicht anwendbar, da bei diesem Darstellungsverfahren das Kontrastmittel zu schnell abfließt.)

Bei den älteren Geräten erfolgte die Behandlung in einem Wasserbecken. Neue Geräte kommen ohne Wasserbecken aus, die Ultraschall-Quellen werden direkt an den Körper angelegt. Es werden Ultraschall-Stoßwellen von mehreren Seiten ausgesendet, die den Körper durchdringen. Sie sind auf den Stein fokussiert und erreichen dort ihre höchste Energie. Da die meisten Steine eine spröde Konsistenz besitzen, zerfallen sie in kleinste Partikel (meist unter 1 mm). Diese Bruchstücke werden mit dem Harn ausgespült.

Ein alternatives Verfahren ist die extrakorporale piezoelektrische Lithotripsie (EPL). Bei der EPL werden die Stoßwellen in speziellen keramischen Materialien durch Anlegen von Hochspannungsimpulsen erzeugt. Das Gerät wird direkt an den Körper angelegt, wobei auch hier eine präzise Fokussuíerung möglich ist. Die Ortung des Steins erfolgt wie bei der ESWL sonographisch oder röntgenographisch.

MODULARIS Uro Plus (Siemens)
Beispiel einer modernen ESWL-Anlage (MODULARIS Uro Plus von Siemens)
Die Ultraschallquelle wird direkt an den Körper angelegt, die Ortung des Steins zur genauen Fokussierung der Stoßwellen erfolgt hier röntgenographisch.

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