Die Giftwirkung des Quecksilbers hängt wesentlich von der chemischen Form ab, in welcher das Element
vorliegt. Lösliche Quecksilbersalze besitzen eine ätzende Wirkung, die zu schlecht heilenden
Geschwüren führt. Metallisches Quecksilber besitzt einen vergleichsweise hohen Dampfdruck,
sodaß es über die Atemwege zu chronischen Vergiftungen kommen kann, wenn sich in Wohn- oder
Arbeitsräumen metallisches Quecksilber befindet (beispielsweise aus zerbrochenen Thermometern).
Durch die Lunge werden Quecksilberdämpfe rasch resorbiert und die neutralen Atome werden dann
im Gewebe oxidiert. Quecksilberionen, vor allem Hg2+, werden im Verdauungstrakt leicht
resorbiert. Quecksilberionen können aus löslichen Quecksilbersalzen stammen oder aus
der Oberfläche von metallischem Quecksilber oder Amalgam nach Oxidation durch Luftsauerstoff
freigesetzt werden.
Ein großes Problem bei Quecksilber schafft der Körper selbst: Bestimmte Enzyme, die
Methylgruppen übertragen, können auch Quecksilber methylieren. Das entstehende
Dimethylquecksilber, eine metallorganische Verbindung, ist fettlöslich und kann daher die
Zellmembran durchdringen. Das Schwermetall wird über den ganzen Körper verteilt und reichert
sich im Fettgewebe an.
Quecksilberionen besitzen eine hohe Affinität zu Schwefel. Sie sind in der Lage, Disulfid-Brücken
der Proteine aufzubrechen. Die Tertiärstruktur des Eiweiß-Moleküls wird dadurch
verändert, das Protein verliert seine Funktionsfähigkeit. Diese Störungen
können in allen Organen und Geweben auftreten, besonders anfällig ist das
Nervensystem.
Die Symptome einer Quecksilbervergiftung sind relativ unspezifisch, es treten Kopf- u. Nackenschmerzen,
Magen- und Darmbeschwerden sowie diverse neurologische Störungen, insbesondere im ZNS auf.
Bei fortgeschrittener Vergiftung kommt es zu Zahnausfall, Nierenversagen und schweren Nervenschäden
die letztlich zum Tode führen.
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